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CMS oder HTML?

Welches Homepage-Modell brauche ich?

Eines ist klar: nicht jeder Schuh passt jedem.
Die meisten Menschen halten ein CMS für die bessere Wahl.

In der Webdesign-Branche ist es üblich geworden, CMSs (Content Management Systeme) grundsätzlich zu empfehlen. Auch wenn das eigentlich nicht immer notwendig ist und für sehr viele Kunden im Grunde "overpowered" ist. Heute ist es so, dass viele Kunden von vornherein nach einem CMS fragen, weil sie woanders gehört haben, dass das der heilige Gral sei. Einerseits liebe ich es mit WordPress, meinem CMS der Wahl, zu arbeiten, aber andererseits ist es nicht immer die beste Lösung. Gerne erkläre ich Ihnen warum ich so denke.

Dieser Artikel wurde zuletzt am 26. April 2023 aktualisiert.

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Geschrieben von Saskia Teichmann
am 2. Juli 2015
CMS oder HTML? Welches Homepagemodell passt zu mir?

Zunächst ist es so, dass die meisten Kunden ihre Homepage selbst pflegen möchten – oder zumindest von ihren Mitarbeitern pflegen lassen wollen. Zu den anfallenden Aufgaben gehören dann zum Beispiel Dinge wie Seitenbearbeitung, Menübearbeitung, Seitenerstellung, Aktualisierungen von Fotogalerien und SEO-Wartung. Wenn das reibungslos klappt, ist das prima. Wenn der Kunde die Zielstrebigkeit, die erforderliche Zeit und das Know-How für all das mitbringt, kann er das Potential eines CMS tatsächlich ausschöpfen.

Aber in den allermeisten Fällen (ich spreche hier aus Erfahrung) ist es so, dass nur sehr wenige Kunden die Vorzüge eines CMS wirklich voll ausnutzen. Selbst wenn sie hier und da regelmäßig ein paar Änderungen vornehmen, kratzen sie kaum an der Oberfläche der Möglichkeiten. Bei solch einer begrenzten Nutzung wird es schwierig die Entwicklungs- und Serverkosten zu rechtfertigen. Viele Kunden sind zu Beginn Feuer und Flamme aber bereits nach kurzer Zeit werden daraus gemischte Gefühle und der anfängliche Enthusiasmus ebbt ab. In der Regel liegt das daran, dass man mit der „echten Arbeit“ sprich dem eigentlichen Kerngeschäft zu beschäftigt ist. Erst recht nachdem man feststellt, dass die schicken Seiten etwas mehr Einsatz erfordern als ein WYSIWYG-Textbearbeitungsprogramm.
Wenn sowieso nur hier und da ein paar kleine Änderungen an den Seiten gemacht werden, warum hat man dann überhaupt ein CMS unter der Haube?

Berechtigte Frage. CMS oder HTML? Ich würde jedem, der seine CMS-Website nicht im vollen Umfang nutzt, raten, auf eine HTML-Website zu wechseln. Gleiches würde ich jemandem raten, der mit seinem CMS-Backend nicht zurecht kommt und sich für jede Änderung ohnehin professionelle Hilfe sucht.

HTML-Website

Statische HTML Seiten sind schnell, sicher und sehr flexibel in der Gestaltung. Eine HTML-Website kann trotz ihres statischen Charakters sehr umfangreich sein und CMS-Funktionalitäten können später bei Bedarf eingebaut werden. Dieses Homepage-Modell erlaubt es klein anzufangen – mit Konzentration auf Design, Geschwindigkeit und Sicherheit.

Für wen eignet sich eine HTML-Website?

  • wenn Sie nur alle ein bis zwei Wochen Änderungen vornehmen
  • wenn Sie sich nicht mit einem CMS auseinandersetzen wollen
  • wenn Sie häufig und preisgünstig Umgestaltungen Ihrer Seite wünschen
  • wenn Sie ein CMS nicht im vollen Umfang nutzen würden
  • wenn Sie keine Lust auf ständige Updates und die damit einhergehenden Probleme (z. B. Plugin- und Designkompatibilität) haben
  • wenn Sie sich zutrauen Änderungen direkt im HTML-Code vorzunehmen (selbstverständlich zu Anfang mit Unterstützung)
  • wenn Sie kein Shop-System, Blog oder sonstiges dynamisches System (z. B. ein Forum oder eine Seite mit einem Mitgliederbereich o. ä.) betreiben möchten und Ihre Website nur 3-5 Einzelseiten umfasst.

Vorteile

  • Alle Änderungen und Aktualisierungen können im Rahmen eines Wartungsvertrages durch zum Beispiel mich ( 😉 ) erledigt werden.
  • Um einiges schneller als ein CMS – selbst ohne Caching oder CDN-Kosten.
  • Sicherer als ein CMS, weil Angriffsflächen wie Datenbanken und Serverskripte wegfallen
  • Preisgünstige Neugestaltung oder Überarbeitung einzelner Seiten oder der ganzen Website

Nachteile

  • Nicht geeignet für extrem umfangreiche Websites mit vielen Einzelseiten
  • Nicht geeignet für komplexe Seiten: eCommerce- (Webshops), eLearning-, Blogs und Forenwebsites.
  • In reinem HTML (oder auch mit PHP-Anteilen) geschrieben und erfordert daher Programmierkenntnisse, wenn die Inhaltspflege nicht von einem Profi gemacht wird.

CMS (z. B. WordPress)

Content Management Systeme (CMS) haben sich zum Nonplusultra in Sachen Webseiten-Entwicklung gemausert. Flexibilität, Umfang und die Möglichkeit professionelle Firmenwebsites mit tausenden Einzelseiten zu verwalten sowie die recht einfache Handhabung, machen sie so beliebt. Eine ideale Lösung für große Seiten, mit speziellen Anforderungen wie z. B. eCommerce, eLearning oder andere interaktive Funktionalitäten, die eine Datenbank benötigen. CMS-Seiten kommen mit einem umfangreichen Repertoire an Erweiterungen („Plugins“) daher, mit denen sich die Seitenfunktionalitäten relativ einfach ausbauen lassen. Selbst sehr komplexe Funktionen können so zu verhältnismäßig niedrigen Kosten hinzugefügt werden.

Für wen eignet sich ein CMS?

  • wenn Sie viele Seiten/Beiträge häufig aktualisieren (alle ein bis zwei Tage bzw. wöchentlich)
  • wenn Sie geübte Mitarbeiter haben, die mit einem CMS umgehen können
  • wenn Sie über ausreichend Budget verfügen, um die Neugestaltung des CMS Templates bei Bedarf zu realisieren
  • wenn Sie einen Benutzerpool verwalten, der auf Ihrer Homepage untereinander interagiert
  • wenn Sie Benutzerverwaltung, -berechtigung und -zugriffssteuerung benötigen
  • wenn Sie Seiten- und Beitragserstellung, deren Genehmigungen überwachen und Versionskontrolle benötigen
  • wenn Sie eine einfache RSS-Feed Implementierung benötigen
  • wenn Sie Mehrsprachigkeit einfach und übersichtlich erreichen möchten
  • wenn Ihnen die CMS Funktionalitäten wichtiger sind, als häufige Designänderungen
  • wenn Sie Datenbankautomatisierung benötigen
  • wenn Sie über sehr große Teilekataloge, Dokumentationsarchive, die häufig aktualisiert werden, Referenzmaterial oder Lern- und Übungsmaterial wie z. B. für eLearning Websites verfügen
  • Wenn Sie einen Webshop und/oder einen Blog betreiben möchten

Vorteile

  • Hochwertige, robuste Architektur
  • Große Bandbreite an Plugins und Erweiterungen
  • Einfach Inhalte und Seiten ändern – auch ohne Programmierkenntnisse
  • Massiv skalierbar
  • Komplexe Funktionalitäten können zu relativ geringen Kosten nachgerüstet werden

Nachteile

  • Erfordert Einarbeitung
  • Es gestaltet sich hin und wieder als schwierig die gewünschte Seitenoptik zu erreichen, wenn keine Programmierkenntnisse oder zumindest Grundkenntnisse in der Bedienung von Page Buildern, des WordPress Gutenberg-Editors und ähnlichen Werkzeugen vorhanden ist.
  • Erfordert nachhaltigen Mitarbeitereinsatz, um das volle Potential auszuschöpfen
  • Höhere Einrichtungs-, Server-/Hosting- und Design-Entwicklungskosten
  • Häufige Sicherheitsupdates und damit einhergehende Wartungsarbeiten und ggf. -kosten
<span  Teichmann</span>

Saskia Teichmann

Eine WordPress Full Stack Webentwicklerin aus Deutschland, die es mag schöne Websites und anspruchsvolle Webprojekte umzusetzen.

Privat geht Saskia gern mit ihrer Familie im Tramuntana Gebirge auf Mallorca wandern, in den Herrenhäuser Gärten in Hannover spazieren oder schwimmen im Meer.

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1 Kommentar

  1. web-designwerkstatt.de

    November 2019 –
    Sehr schön geschrieben, CMS und HTML lassen sich aber auch verbinden:
    CMS onweb für statische bestehende HTML- Webseiten
    Kostenlose Demo
    ***
    Anmerkung der Redaktion:
    Link entfernt, da nicht genehmigt und mittlerweile auch nicht mehr erreichbar. Das Produkt CMS onweb scheint es nicht mehr zu geben.

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